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Brachypelma boehmei

in Brachypelma 05.11.2010 22:24
von Loki

59,99€


mexikanische Rotbein-Vogelspinne

cirka 4 cm KL

Allgemeine Beschreibung:
Brachypelma boehmei ist in den Trockengebieten Mexicos beheimatet. Wie alle Brachypelmen gehört sie zu den sog. Bombadierspinnen. Sie ist bodenbewohnend und gräbt bis zu zwei Meter lange Wohnröhren in die Erde. Dort verbringt sie ihren Tag und wartet auf die Dunkelheit. Als dämmerungsaktive Jägerin lauert sie dann am Höhleneingang auf vorbeikommende Insekten und Kleintiere.

Äußere Merkmale:
Brachypelma boehmei erreicht eine Körperlänge bis zu 8cm. Ihr Hinterleib ist samtschwarz, ihre Beine sind orange gefärbt. Die orange Farbe der Tiere verblasst jedoch wenn sie zu trocken gehalten werden. Ihre bemerkenswerte Behaarung hat nicht nur den Zweck, das äußere Erscheinungsbild der Spinne zu gestalten. Die meisten Haare sind mit Nervenzellen verbunden und dienen als Tasthaare. Sie überziehen den gesamten Spinnenkörper, hauptsächlich aber die Extremitäten. Die übrigen Haare der Spinne werden in sog. Brennhaare, Hörhaare, Geschmackshaare und Hafthaare unterschieden. Brachypelma boehmei reagiert oft gereizter als andere Vertreter ihrer Art (z.B. Brachypelma smithi). Bei Bedrohung schleudert sie ihrem potenziellen Angreifer Brennhaare, die sich auf dem Hinterleib (Abdomen) befinden, entgegen. Brachypelmen sind aber in der Regel sehr friedlich und beißen selten zu.

Verhalten:
Brachypelma boehmei ist wie die meisten Vogelspinnen eine Einzelgängerin, deshalb wird Alleinhaltung empfohlen. Sie gehört zu den "gutmütigen" Vertreterinnen der Vogelspinnenfamilie. Es geschehen daher im Umgang mit ihr selten Unfälle. Wird sie belästigt, zieht sie es vor zu flüchten bevor sie ihre Brennhaare einsetzt. Tiere, die häufig bombadieren, weisen eine typische Glatze am Hinterleib auf. Kommt es doch einmal zu einem Biss, muss die Wunde sofort desinfiziert werden. Auf den Chelizeren (Mundwerkzeuge der Spinne) sitzen häufig viele Bakterien, die Infektionen in der Bisswunde auslösen können. Sie sind daher oft gefährlicher als der eigentliche Giftbiss selbst.
Brachypelma boehmei steht wie alle Brachypelmen auf der Liste II des WA und ist damit meldepflichtig. Eine CITES ist nicht unbedingt nötig aber der Nachweis, woher das Tier stammt, muss erbracht werden. Weibchen von Brachypelma boehmei können ein Alter von mind. 16 Jahren erreichen. Ein Weibchen von Brachypelma emilia schaffte es sogar auf 35 Jahre! Die Lebenserwartung der Männchen beträgt nach der Reifehäutung noch ca. 1 Jahr.


Das Terrarium

* Das Trockenterrarium sollte die Mindestmaße von 30x30x30 cm (LxBxH) für ein ausgewachsenes Tier nicht unterschreiten. Jungspinnen zieht man am besten in kleineren Dosen mit ausreichender Belüftung auf.
* In zu großen Terrarien kann es passieren, dass die Jungspinnen ihre Beute nicht finden. Somit ist es auch schwierig zu kontrollieren, wann die Spinne Futterinsekten erbeutet hat und wie viele Futterinsekten noch im Terrarium umherlaufen.

Zu groß gewordene Grillen können zu einer ernsthaften Gefahr für häutende Vogelspinnen werden. Je nach Geschmack und Ambition kann der Spinnenliebhaber das Terrarium als Zweck- oder Schauterrarium gestalten. Wichtig ist bei beiden Typen, dass die Einrichtung dem Bodenleben von Brachypelma boehmei angepasst ist. Der Bodengrund, bestehend aus einem Sand-Torf-Gemisch sollte mindestens 10 bis 15cm hoch sein. Der Bodengrund darf nicht besonders feucht gehalten werden, die Tiere reagieren darauf empfindlich. Ein Stück Korkrinde, Holz oder Ähnliches dient der Spinne als Unterschlupf, unter dem sie ihre mit Gespinst ausgekleidete unterirdische Wohnung anlegt. Eine flache Wasserschale, aus der die Spinne trinken kann, gehört ebenfalls zur Grundausstattung. Wenn das Terrarium an einem geschützten Ort steht und nicht von allen Seiten einsehbar ist, fühlt sich die Spinne sicherer und kann auch außerhalb ihrer Wohnhöhle beobachtet werden. Die Temperatur für Brachypelma boehmei sollte tagsüber zwischen 28 - 30 °C liegen, die Nachtabsenkung darf auf Zimmertemperatur abfallen. Die Beleuchtung spielt für die Tiere eine untergeordnete Rolle. Eine ausreichende Lichtquelle ist nur nötig, wenn sich echte Pflanzen im Terrarium befinden. Die relative Luftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60 %. Für das Wohlbefinden der Spinne ist es wichtig, das Tier ca. 4 Wochen zu überwintern. Die Temperaturen dürfen kurzfristig auch unter 10 °C abfallen. Nach der Winterruhe wird eine kurze Regenzeit simuliert.

* Als Hilfe empfehlen wir das Buch "Vogelspinnen" von Peter Klaas, Draco Themenheft "Vogelspinnen"



Zucht:
Nach Vollendung der Reifehäutung und dem Bau eines Spermanetzes macht sich das geschlechtsreife Männchen aktiv auf die Suche nach einem weiblichen Tier. Das geschlechtsreife Männchen ist gut an seinen Schienbeinhaken und seinen langen Beinen zu erkennen. Durch rhythmische Trommelsignale macht es das Weibchen auf sich aufmerksam. Ist das Weibchen ebenfalls in Paarungsstimmung, verharrt es passiv und der Partner kann sich nähern, um auf vogelspinnentypische Weise die Kopulation zu vollziehen. Das Männchen sollte sofort nach der Verpaarung aus dem Terrarium entfernt werden, ansonsten kann es passieren, dass die weibliche Spinne das Männchen auffrisst.


Inkubation:
6 - 10 Wochen nach erfolgreicher Paarung beginnt die zukünftige Spinnenmutter mit dem Bau eines Kokons, in dem sich bis zu 700 Eier befinden können. Die Spinne darf während der Brutpflege keinesfalls gestört werden, sie würde sonst die Kinderstube aufgeben oder gar zerstören. Die Nymphen schlüpfen zwei bis drei Wochen später aus dem Kokon und häuten sich das erste Mal. Nach weiteren zwei Wochen erfolgt die zweite Häutung. Die Jungspinnen sollten kurz darauf in kleine Gefäße einzeln untergebracht werden. Speiseplan: Jungspinnen fressen 2 - 3 Mal die Woche lebende Insekten entsprechender Größe. Ausgewachsene Spinnen werden ca. 1 Mal die Woche gefüttert. Das Futtertier sollte nie größer als das Abdomen der Spinne sein.

Angefügte Bilder:
Brachypelma boehmei.jpg

zuletzt bearbeitet 12.12.2010 17:12 | nach oben springen


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